Einer Studie von Flatow Advisory Partners (FAP) zufolge könnten dieses Jahr über Crowdinvesting Immobilien im Wert von 335 Millionen Euro mitfinanziert werden. Der Crowdinvesting-Anteil dieser Summe soll bei 28 Millionen Euro liegen. Von insgesamt 47 berücksichtigten Deals seit 2012 wurden 60 Prozent im Jahr 2016 realisiert, lautet das Ergebnis des neuen FAP Reports „Real Estate Crowdinvesting“.

Im Vorjahr wurde auf insgesamt acht Plattformen eine Gesamtsumme von 22,7 Millionen Euro eingesammelt. Im Mittel beträgt das Kapitalvolumen der Crowd pro Immobilie der Studie zufolge rund 600.000 Euro. Bislang werden überwiegend Wohnimmobilien über die Crowd mitfinanziert. Bei den Assetklassen Retail, Logistik und Pflege dominieren noch die klassischen Immobilienbeteiligungen in Form von Alternativen Investmentfonds.

Exporo-Crowdinvestoren erhalten Verzinsung von 11 % p.a.
Doch Anleger fragen verstärkt Crowdinvesting-Projekte nach. Die Plattform Exporo hat bereits über 26 Projekte erfolgreich finanziert und dabei knapp 27 Millionen Euro vermittelt. Zahlreiche Investoren sind bereits auf ihre Kosten gekommen. Exporo hat knapp sechs Millionen Euro aus fünf erfolgreichen Projekten zurückgezahlt.

Für das Immobilienprojekt Globus Villa erhalten die Investoren ihr Kapital bereits nach der Hälfte der prognostizierten Laufzeit zurück. Eigentlich lag das Zinsversprechen bei 5,5 Prozent jährlich für 18 Monate, da aber die Umbaumaßnahmen des Projekts früher als geplant abgeschlossen wurden, entschied sich der Projektentwickler EBV Grundbesitz für die vorzeitige Rückzahlung nach neun Monaten zu einem aufs Jahr umgerechneten Zinssatz von elf Prozent.

Crowdinvesting-Anleger sollten Risiken nicht unterschätzen
Die Exporo-Projekte sind als Vermögensanlagen in Form von Nachrangdarlehen konzipiert. Das bedeutet, Anleger erhalten erst dann Ansprüche auf Rückzahlung ihrer Darlehen, wenn alle anderen Gläubiger bereits bedient wurden und noch genügend Liquidität vorhanden ist. Darüber hinaus haben die Nachranggläubiger solange keinen Anspruch auf Rückzahlung, solange dies eine Insolvenz auslösen würde.

Dieses Risiko sollten Anleger bei aller Euphorie über die erfolgreich laufenden Projekte nicht außer Acht lassen. So können die Projekte Sicherheitselemente wie Entnahmeverzichte, Bürgschaften oder Grundbucheintragungen enthalten, um dieses Nachrang-Risiko abzumildern.

„Grundsätzlich dürfen die gestellten Sicherheiten aus aufsichtsrechtlichen Gründen nicht geeignet sein, die Qualität des Nachrangs abzumildern“, schreibt Dr. Tilman Welther, Chefredakteur der Branchenmedien Fondszeitung und fondstelegramm.de, in einem Gastbeitrag für das Informationsportal Crowdfunding.de. „Damit verkommen sie aber zur Makulatur.“ Denn formuliert der Anbieter eine unbedingte Sicherheit, bekommt er unter Umständen Schwierigkeiten mit der BaFin, die dies als erlaubnispflichtiges Einlagengeschäft werten würde.

Wer sich also für Crowdinvesting in Form eines Nachrangdarlehens entscheidet, dem muss bewusst sein, dass er unter Umständen erst ganz zum Schluss sein Geld zurück erhält, bis hin zum vollständigen Verlust des Vermögens. Deswegen finden Sie auch unter dem aktuellen Exporo-Projekt Schwalbach am Taunus die Auszüge zu den wesentlichen Risiken dieser Vermögensanlage.